Sonntag, 22. Juni 2014

Die Dachböden der Kindheit.



Ein staubig flirrender Sonnenstrahl malt Kringel auf zerfallende Zeitungsausschnitte. In der Ecke schläft die Puppe ohne Augen.

Dort oben, zwischen Spinnwebgardinen und Mäusegeraschel war er, der Dachboden meiner Kindheit.

ort oben, zwischen Spinnwebgardinen und Mäusegeraschel war er, der Dachboden meiner Kindheit.
Mathilde, das Schaukelpferd mit dem Loch im Bauch, das unser ständiger Patient war. Wir haben sie verpflastert, verbunden und später mit krakeligen Kreuzstichen in leuchtendem Rot verziert. Die Vorteile eines Schaukelpferdes sind ja, es nickt zu allem und ist zutiefst geduldig. Quasi das perfekte Opfer kleiner Mädchen.

Später haben wir die alten Schränke durchwühlt um im Cocktailkleid der Großmutter zu glänzen und den mottenzerfressenen Pelzmantel wie eine Königsrobe hinter uns herzuziehen.

Heute ist der Dachboden meiner Kindheit ausgebaut. Hübsch renoviert und sauber.

Pragmatismus tötet den Zauber.

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