Mittwoch, 12. Februar 2014

Blockwart Müller.

"Wissen Sie", meint er "so ein ordentliches Schild ist laminiert, wie sieht das denn sonst aus".

Der Grund dieser Aussage hängt jetzt an unserer Eingangstüre, selbstverständlich ordentlich laminiert, in übersichtlicher Größe und mit der Aufschrift:

"Die Türe nicht mit die Füße oder Fahrrädern öffnen".

Jetzt ist Herr Müller keiner, mit dem man über die eigentliche Schönheit der deutschen Sprache diskutieren könnte. Es geht ihm um die Verständlichkeit der Kernaussage, die ja - das zumindest kann man ihm nicht absprechen - durchaus vorhanden ist.

Ein Mann des klaren Wortes. Unbedrängt von irrelevanten Kleinigkeiten wie Grammatik oder Ausdruck ordnet er hier seine Welt des Treppenhauses. Unlaminiertes, wie der handgemalte Zettel der Kita, die kurz vor Weihnachten angekündigt hatten, zum Weihnachtslieder singen vorbei zu kommen haben dort keine lange Haltwertzeit. Die Aussage ist klar: es kann in diesem Revier nur einen geben, der die Hoheitsgewalt inne hat.

Vor 2 Tagen habe ich ihm sein Liebstes genommen.

Das Schild mit der Aufschrift: "Große Hausordnung" hängt nun in meiner Küche, über der Spüle. Und mit einem strahlenden Lächeln habe ich seine letzten Anfragen, ob ich das Schild gesehen hätte, kopfschüttelnd verneint.

Albern, meinen Sie? Das mag sein. Aber ich gestehe, es fühlt sich gut an;)

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